Nach einer heit’ren Cocktailrunde
ganz spät, zu früher Morgenstunde,
da woll’n zwei Freundinnen nach Haus
und torkeln aus der Bar heraus.
Beduselt trau’n sich gar die beiden
über'n Friedhof abzuschneiden.
Da plötzlich, nach dem Toreingang,
verspüren beide einen Drang.
Die eine meint: „Du komm, wir knien
uns hinter einen Grabstein hin!“
Gesagt, getan – sie seufzen auf.
Man lässt den Dingen ihren Lauf.
Doch keine hat bedauerlich
jetzt was zum Abwischen bei sich.
Die eine wischt sich so im Hocken
schlussendlich mit dem Höschen trocken.
Danach wirft sie das Höschen weg.
Die and’re reißt zu jenem Zweck
spontan bei einem frischen Grab
von einem Kranz die Schleife ab ...
Zuhause dann an diesem Morgen
bekommt ein Ehemann nun Sorgen,
ruft gleich den and’ren an und meint:
„Betrogen wurden wir, wie’s scheint!
Weil meine Frau kam irgendwann
heut’ früh und hat kein Höschen an!“
Der and’re sagt zu ihm: „Ruhig Blut,
da hast Du’s im Vergleich noch gut!
Aus meiner Frau ihr’m Hintern weht
ein Banner, wo groß oben steht:
Du wirst uns unvergesslich sein,
Dein Stammersdorfer Sportverein“
© Dieter Brandl