wo woan Sie denn im Urlaub heia?“ (1)
Und dieser sagt: „Wir woan des Joa
in Griechnlånd – na wundaboa:
Drei Autoroafn håmms ma zstochn,
und d’Kinda håmm vum Essn brochn.
Dånn håmm de Griechn nu zu viert
a Wochn lång mei Frau entführt!“ (2)
Der Nachbar fasst es einfach nicht:
„Nå des is jo a blede Gschicht!“ (3)
Ein ganzes Jahr geht dann vorbei
und wieder treffen sich die zwei:
„Jo, lång net gseng, Herr Maier, goi?
Woans leicht auf Urlaub wieda moi?“ (4)
„Jo, jo“, sagt Maier ganz gebrochen: (5)
„Eh wieda Griechnlånd zwoa Wochen! (6)
Und desmoi håmms ma’s Auto gstoin,
de Kinda håmm nix essn woin
und dånn zum Schluss entführn scho wieda
so drei, vier Griechn meine Frieda!“ (7)
Der Nachbar ist so wie zuletzt
darüber fürchterlich entsetzt:
„Dass’ sowås gibt, i glaub i spinn, -
na då foahns sicha nimma hin!“ (8)
„Na, doch!“, sagt Maier deprimiert: (9)
„Wir håmm fia nächst’s Joa resaviert.
Vaschdengans, i wü eh net fuat,
doch meina Frau gfoits duat so guat!“ (10)
(1) „Sagen Sie, Herr Maier, wo waren Sie im Urlaub heuer?“
(2) „Wir waren dieses Jahr in Griechenland, na toll, drei Autoreifen wurden mir zerstochen, die Kinder mussten vom Essen erbrechen und vier Griechen entführten noch eine Woche lang meine Frau!“
(3) „Na, das ist vielleicht eine dumme Geschichte!“
(4) „Lange nicht gesehen, Herr Maier, nicht wahr, waren Sie etwa auf Urlaub wieder einmal?“
(5) „Ja, ja“
(6) „Wieder Griechenland zwei Wochen!“
(7) „Dieses Mal wurde mir das Auto gestohlen, die Kinder wollten nichts mehr essen und drei oder vier Griechen entführten dann zum Schluss schon wieder meine Frieda!“
(8) „Dass es so etwas gibt, ich glaube, ich spinne – Dorthin fahren Sie bestimmt nicht mehr!“
(9) „Nein, doch!“
(10) „Wir haben für nächstes Jahr reserviert, verstehen Sie, ich will ohnedies nicht fort, doch meiner Frau gefällt es dort so gut!“
© Dieter Brandl
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© Dieter Brandl
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